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RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Integratives Entwerfen (Ma.) Kunsthalle in der Richter-Schule

 

KONTROVERSER BESTAND: DIE RICHTER – SCHULE

Bauwerke werden im Lauf ihres Bestehens sehr unterschiedlich bewertet und genutzt. Insbesondere Bauwerke, die schon zur Entstehungszeit kontrovers diskutiert wurden, provozieren oftmals dauerhaft divergierende Wertschätzungen durch NutzerInnen, Öffentlichkeit und Fachwelt. Die 1994 erbaute Schule von Helmut Richter am Kinkplatz zeigt diese Divergenz exemplarisch: nach nur 23 Jahren wurde die Nutzung als Schule 2017 eingestellt. Die Sanierungsfähigkeit als Schulgebäude wird im pädagogischen, politischen und architektonischen Diskurs unterschiedlich bewertet.

 

KUNSTHALLE IM ARCHITEKTURMANIFEST

Die Richter-Schule als architektonische Manifestation einer räumlich-technologischen Zukunftsvorstellung benötigt ein Neudenken der Optionen, um den blockierten Diskurs zu öffnen. Im Integrativen Entwerfen Kunsthalle in der Richter-Schule werden innovative Strategien zum Umgang mit dem Gebäudebestand in Stahl-Glas-Konstruktion entwickelt. Ausgangspunkt ist die Umwandlung in eine dezentrale Wiener Kunsthalle, einen Aktionsraum für kulturelle Aktivitäten.
Die positive Utopie Helmut Richters soll im Zuge der Transformation zu einer Kunsthalle im Umfeld der Diskurse zu Dekolonisierung und Dekarbonisierung öffentlicher Bauten aktualisiert werden und ein Treibhaus für Bildung und Kultur werden.
Die Transformation architekturgeschichtlich relevanter Gebäude für eine kulturelle Nachnutzung wirft komplexe architektonische Fragestellungen auf, die zwischen den räumlichen und funktionalen Erfordernissen des beabsichtigten Ausstellungsbetriebes und dem architektonischen Artefakt oszillieren: einen Hintergrund für Exponate und kulturelle Aktivitäten bereitzustellen und zugleich Architekturexponat seiner selbst zu sein.

 

Methode

Ausgehend von der Strategie einer Transformation des Bestands werden das architektonisch-räumliche Potential des Vorhandenen und seine Zeitspuren diskursiv untersucht und in den Kontext eines neuen Museumsbegriffs (postcolonial, performativ) und der Nachhaltigkeit (Dekarbonisierung) gestellt. Basis der Konzeptentwicklung ist eine präzise räumliche und materielle Bestandsanalyse sowie das Lesen und Beschreiben der signifikanten Elemente und Spuren des Bestandbauwerks als Architekturexponat.
Erarbeitung einer handlungsorientierten Dokumentation zu einer neuen Praxis des Museums und zu nachhaltigen baulichen Strategien im Bestand.
Die Annäherung an den vorhandenen Innen- und Außenraum und der architektonische Dialog zwischen den kuratorischen Anforderungen der Bespielung als performatives Museum und der technologisch determinierten Raumstruktur erfolgt anhand von Konzept- und Arbeitsmodellen.

 

Vortragende

Wilfried Kuehn
Ulrich Huhs
Peter Bauer
Günter Meusburger
Clémentine Deliss
Wolfgang Salcher

 

Weitere Informationen

Einführung: Do, 06. Oktober 2022 ab 10.00 Uhr im HS 7 – Schütte-Lihotzky
Bauplatzbesichtigung: Fr, 07. Oktober ab 10.00 Uhr.

Betreuungstermine jeweils Donnerstag von 14.00 bis 18.30 Uhr. Zusätzlich sind zwei Workshop-Wochen zum intensiven Arbeiten in gemeinsamer Arbeitsraumatmosphäre eingeplant.

 

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