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RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Großes Entwerfen Vienna Film Institute

 

„Mir scheint, dass dieses Kommen und Gehen von Nachdenken, Ideen, Vorstellung und Filmarbeit zwischen dem Wahren und dem Nicht-Wahren für mich den Reiz des Lebens ausmacht. Wenn man Kino macht, muss man das Leben neu erfinden.“

– Agnès Varda

 

Die Entwicklung des Films hängt mit der Evolution seiner Technik zusammen; mit der Erfindung von Apparaten, die mithilfe von Bildsequenzen eine Illusion der Bewegung erzeugen. Der Film entwickelt sich als Darstellung des Realen und zugleich als Medium des Erzählens und Abbild des Irrealen. Der Film wird zu einer Kunstform, ein Spiegel der Realität, ein Mittel zur Unterhaltung und zur Verbreitung von Informationen, sowie ein potentes politisches Instrument.

Bereits vor dem Aufkommen des Kinos Ende des 19. Jahrhunderts entstand der kinematographische Blick: durch den Einfluss der Industrialisierung auf den Stadtraum und durch das Aufkommen neuer Beförderungsmittel wandelt sich die visuelle Erfahrungswelt von Zeit und Raum. In der Bewegung ist eine neue Sicht auf vorbeiziehende Stadträume und Landschaften möglich. Mit der ersten Filmvorführung der Brüder Lumière in Paris im Jahr 1895 wird der Film zu einem kollektiven Erlebnis. Zugleich steht die Reproduzierbarkeit des Films mit den Techniken seiner Produktion in Verbindung. „Diese ermöglicht nicht nur auf die unmittelbarste Art die massenweise Verbreitung der Filmwerke, sie erzwingt sie“, schrieb Walter Benjamin im Jahr 1935. Auf Grund seiner hohen Produktionskosten bezeichnet Benjamin den Film als „Anschaffung des Kollektivs“.

Mit dem technischen Fortschritt im 21. Jahrhundert verändern sich sie Bedingungen der Produktion und der Verbreitung von Filmen sehr stark. Welche Rolle spielt dabei das Kollektiv? Was passiert mit dem kollektiven Erlebnis des Films durch den Einfluss der Videoformate im Internet und auf Social Media? Wie besteht der Film heute als Kunstform? Als Unterhaltungsmittel? Als politisches und gesellschaftliches Instrument zwischen Demokratisierung und Missbrauch?

Das „Vienna Film Institute“ ist ein Ort der Rezeption und Auseinandersetzung zum Thema Film und seiner Bedeutung im 21. Jahrhundert. Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge und eine Mediale Sammlung machen den Film zu einem Gegenstand der Reflexion und Erforschung und bauen zugleich ein Dialog mit dem Publikum auf. Die Lage in der Nähe von Belvedere 21 und der neuen Stadtentwicklungsgebiete rund um den Hauptbahnhof markieren einen interessanten Knotenpunkt, an dem sich die historischen Schichten der Stadt mit neuen Entwicklungen überlagern und sowohl Bewegung als Veränderung im städtischen Raum eine Omnipräsenz haben.

 

Methoden

Theoretische Grundlagen, die Analyse von typologischen Referenzen und Volumenstudien bilden den Einstieg in die Entwurfsarbeit. Im Laufe des Semesters sollen lediglich räumliche Handskizzen die Entwurfsarbeit an den physischen Arbeitsmodellen ergänzen, mit deren Hilfe alle architektonischen Fragestellungen untersucht werden. Erst am Ende des Semesters werden die Projekte durch digitale Zeichnungen, ähnlich einer Bestandsaufnahme des Entwurfsprozesses aufgearbeitet. Regelmäßige Aufgabenstellungen sollen die Entwicklung der Projekte während des Semesters voranbringen und so einen verstärkten Fokus auf den Entwurfsprozess legen. Die Ergebnisse der Zweiergruppen werden in regelmäßigen Abständen von den Studierenden untereinander und mit externen Gästen kritisch hinterfragt und diskutiert.

 

Vortragende

Wilfried Kuehn
Basma Abu-Naim
Wassily Walter

 

Weiter Informationen

Einführung: Do, 03. März 2022, 09.30 Uhr, via Zoom
Zoom Meeting-ID: 933 2134 5476

 

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