Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Großes Entwerfen Stadtmonolith

 

Die archetypisch-monolithische Wand

Mit den Ölkrisen der 1970er Jahre beginnt im Bauen ein Umdenken. Seither wird  der Schichtaufbau von Außenwänden mit dem Ziel größerer Energieeffizienz  eingesetzt, um steigende gesetzliche Anforderungen an die Wärmedämmung zu  erfüllen und gleichzeitig die wirtschaftlich verwertbare Nutzfläche durch schlanke  Wände zu optimieren. Das Mantra der Schichtung -Tragende Wand, Wärmeschutz,  Abdichtung- in Form hochspezialisierter Baustoffe dominiert so die heutige  Baupraxis und reduziert die ökologische Frage weitgehend auf eine abstrakte  Wärmeleitwert-Messung.

Doch zunehmend wird seit den 1990er Jahren das Thema Massivität im Bauwesen  wiederentdeckt. Im Gegensatz zur hochgradig technisierten Schichtung  heterogener Baustoffe entwickelt sich eine neue Diskussion um das einfache  Bauen in homogenem Material, das zugleich trägt und dämmt, im besten Fall auch  abdichtet: die archetypisch-monolithische Wand. Das Gebäude aus einem  Material, aus Holz, Stein, Beton, Ziegel, Lehm oder neuerdings auch aus Glas hält  zunehmend Einzug in das zeitgenössische Bauen.

Das Entwerfen analysiert diese Lösungsmethoden  homogener Konstruktionen von Grund auf und entwickelt durch Hinterfragen  gängiger bauphysikalischer, baurechtlicher und architektonischer Festlegungen  neue Ansätze im monolithischen Bauen. Dabei werden sowohl konstruktive als  auch materialbezogene und atmosphärische Aspekte mit räumlichen  Fragestellungen des Massivbaus in Beziehung gebracht und über das Bauteil  hinweg auf den architektonischen Raum und die Stadtmorphologie reflektiert.

Die Grundlage dabei ist, die Massivität des Baukörpers als Figur im umgebenden Raum der Stadt zu betrachten. Schon seit dem Cinquecento sind diese  Überlegungen Basis einer räumlichen Diskussion, welche die europäische Stadt in ihrer Entwicklung betrifft. Über das Konstruktive hinaus wird der Gebäudekörper als massive Präsenz in der Stadt, als Stadtmonolith thematisiert und zugleich der urbane Raum als positive Figur in der Baumasse, als Stadtmorphologie gelesen.

 

Vortragende

Wilfried Kuehn
Eldar Hajdarevic
Sven Albert Matt
Günter Meusburger
Simon Moosbrugger

 

Vortragsreihe “Monolithisch Bauen”

Um den Exkurs weiter zu spannen, laden wir im Zuge des Entwerfens Expert*innen zu Gastvorträgen zum Themenschwerpunkt “Monolithisches Bauen” ein:

Monolithisch Bauen mit Holz und Beton
Monolithisch Bauen – einfach Bauen

 

Weitere Informationen

Einführungstermin: Mi, 07. Oktober 2020, 10.00 Uhr, digital

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