Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Großes Entwerfen Exponat Frank

 

„Wie tritt man in den Garten ein? Wie sieht ein Weg zum Haustor aus? Wie öffnet man ein Haustor? Welche Form hat ein Vorraum? Wie kommt man vom Vorraum an der Garderobe vorbei ins Wohnzimmer? Wie liegt der Sitzplatz zu Tür und Fenster? Wie viele solche Fragen gibt es, die beantwortet werden müssen und aus diesen Elementen besteht das Haus. Das ist moderne Architektur.“ – Das Haus als Weg und Platz , Josef Frank

 

Analog zu einer Stadt soll ein Haus aus Raumabfolgen bestehen, Straßen, Wegen und Plätzen, die durch eine kontinuierliche Wegführung ineinandergreifen: durch die Bewegung im Raum erschließen sich differenzierte Bereiche, die unterschiedliche Raumerlebnisse bilden. Mit seinen architektonischen Auffassungen nimmt Frank eine sehr eigenständige Haltung innerhalb der Wiener Moderne ein und positioniert sich dezidiert gegen rigide funktionalistische Dogmen der Zeit.

Einige dieser Konzepte und Ansichten wurden im Haus Beer realisiert. Gebaut von Josef Frank zwischen 1929 und 1931 in Zusammenarbeit mit Oskar Wlach für den Kautschuck-Fabrikanten Julius Beer, gilt das Haus als eines der bedeutendsten Werke der Wiener Moderne der 1920er und 30er Jahre und als ein Hauptwerk Franks. Seit einigen Jahren steht das Haus Beer leer. Mehrere Institutionen und Initiativen fordern den Erhalt und eine Zugänglichkeit des Hauses für die Öffentlichkeit.

Zur Wahrung und Freistellung des Bauwerks als Exponat und zur gleichzeitigen Erschließung, Rahmung, Bespielung und Verwaltung des Hauses sind Räume erforderlich, die einen Zusatzbau nahelegen. Aufgabe des Großen Entwerfens ist daher die Planung einer musealen Anlage zur Erhaltung, Erschließung und Besichtigung des Haus Beers. Darüber hinaus soll sie ein Ort der gegenwärtigen Reflektion über die Moderne in Wien und in Österreich werden. Dabei soll auf die Architektur von Josef Frank, deren thematische Erarbeitung und Beforschung sowie Ausstellbarkeit Bezug genommen werden.

 

Methoden

Theoretische Grundlagen und Analysen ausgewählter historischer und zeitgenössischer Beispiele bilden den Einstieg in die Entwurfsübung. Die Entwürfe in Einzelarbeit oder maximal Zweier-Gruppen werden ausschließlich anhand physischer Arbeitsmodelle und Skizzen erarbeitet. Das Arbeitsmodell wird als Entwurfsinstrument eingesetzt, an dem unterschiedliche Entwurfsthemen untersucht und entwickelt werden. 

 

Vortragende

Basma Abu-Naim
Wilfried Kuehn

 

Weitere Informationen

Einführungstermin: Fr, 05. März 2021, 10.00 Uhr, via Zoom

Die Entwurfsbesprechungen finden freitags (oder, abhängig von der Gruppengröße, zusätzlich montags) zwischen 9:00 – 16:00 Uhr statt.
Weiter Termine sind dem TISS zu entnehmen.
TISS
Dropbox