Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Entwerfen Bezirksmuseum

 

Das Entwerfen „Bezirksmuseum“ im Wintersemester 25/26 findet als Kooperation zwischen der Universität für angewandte Kunst Wien (Expanded Museum Studies), der Technischen Universität Wien (Raumgestaltung) und dem Wien Museum statt.

Studierende erarbeiten hierfür in interdisziplinären Gruppen für ausgewählte Wiener Bezirksmuseen konzeptuelle und räumliche Fragestellungen anhand von Texten, Zeichnungen und Modellen aus.

Die Wiener Bezirksmuseen sind Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Geschichte der Wiener Bezirke zu dokumentieren und auszustellen. Die ersten Bezirksmuseen wurden in den 1920er Jahren eingerichtet und waren als Orte gedacht, an denen historische Aspekte unter anderem aus pädagogischen Perspektiven präsentiert werden sollten.

Diese ursprüngliche Absicht der Bezirksmuseen lässt sich auch heute noch über die Sprache einiger Schautafeln ablesen. Im Laufe der Zeit wuchsen die Sammlungen der Museen durch private Schenkungen, die die Interessen und Ansichten der Sammler:innen widerspiegelten. Die Museen enthalten eine große Vielfalt an Objekten, die als Zeugen kollektiver Erinnerungen dienen. Zusätzlich zu den 23 Bezirksmuseen gibt es fünf Museen, die sich auf spezifische Sammlungen fokussiert haben, wie beispielsweise das Ziegel- und Baukeramikmuseum oder das Circus- und Clownmuseum.

Die Bezirksmuseen sind in unterschiedlichsten Räumen angesiedelt. Oft sind sie in den Bezirksämtern integriert, einige befinden sich in eigenständigen Bauten oder sind in Räumen von Wohnsiedlungen untergebracht. Manche haben zusätzliche Auslagen in Supermärkten oder Ausstellungsflächen im Freien, mit dem Zweck, Öffentlichkeit zu erzeugen und Ausstellungsinhalte niederschwellig zugänglich zu machen. Aufgrund oftmals prekärer Lager- und Archivsituationen werden in einzelnen Museen heute physische Exponate durch neue Medien ersetzt. Dadurch ergeben sich für uns Fragen über die Rolle von Objekten als Symbol der Identität und Träger der Erinnerung.

Die meisten Wiener Bezirksmuseen werden durch ehrenamtliche Mitarbeitende aufrechterhalten. Der Verein „Die Arbeitsgemeinschaft der Wiener Bezirksmuseen“ vertritt ihre Interessen, fungiert als Informationsstelle und organisiert übergreifende Aktivitäten.

Trotz unterschiedlicher Ansätze und jüngster Bemühungen der Stadt Wien, die Bezirksmuseen zu öffnen und zu fördern, und trotz ihres Potenzials als kollektive Räume und besondere Orte für die Erforschung der Stadtgeschichte sein könnten, bleiben sie für die meisten weitgehend unbekannt. Welches Publikum besucht die Bezirksmuseen? Wie kann ihre Präsenz in der Stadtkultur bzw. im Alltag stärker verankert werden? Wie können ihre Sammlungen erschlossen und zugänglicher gemacht werden? Welche Formen des Erzählens und Ausstellens können die Geschichte mit der Gegenwart in den einzelnen Museen stärker verbinden?

 

Methoden:

Die Beziehung zwischen Kunst, architektonischem Raum und Ausstellungsmachen wird auf verschiedenen Ebenen theoretisch untersucht und zum Ausgangspunkt für kuratorische und architektonische Ausstellungsmodelle. Spezifische Narrative im künstlerischen und architektonischen Schaffen werden in Bezug auf aktuelle Fragestellungen thematisiert. Die Analyse von Referenzen sowie eine intensive Auseinandersetzung mit dem gegebenen Kontext dienen als Grundlage für die Entwurfsarbeit. Die Projekte für eine Ausstellung werden im Laufe des Semesters mit Hilfe von Zeichnungen, Modellen und dem Experimentieren mit verschiedenen Darstellungsformen in unterschiedlichen Maßstäben entwickelt.

 

Vortragende:

Wilfried Kuehn
Basma Abu-Naim
Aaron Amar Bhamra

 

Weitere Informationen:

Einführung: Do, 02. Oktober 2025 um 10.00 Uhr im Seminarraum 20, Universität für Angewandte Kunst, Vordere Zollamtstraße 7, OG5.

Besprechungen finden jeweils Donnerstags 10.00–15.00 Uhr statt.

 

TISS
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