Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Entwerfen (Bachelor) Werkraum Wien

 

Handwerk als Inszinierung

Über viele Jahrzehnte war Wien vom Handwerk für die Produktion von Gütern des allgemeinen Bedarfs geprägt. Vor allem in den Vorstädten bildeten sich die gewerblichen Cluster der Manufakturen und Fabriken, welche auch die Architektur der Stadt beeinflussten. So entstanden zum Beispiel die geplanten Gewerbeviertel um den Spittelberg, Neustift, Neubau, Schottenfeld und der Fünfhauser Komplex. (vgl. Bobek, Lichtenthaler 1966: 264f.) Vor allem die aus Sichtziegelmauerwerk errichteten Fabriken bestimmen noch heute das Stadtbild. Viele dieser Gebäude wurden in den vergangenen Jahren neuen, oft kulturellen Nutzungen, zugeführt. Diese Kultur des Handwerks und das spezifische Wissen mit dem Umgang und der Bearbeitung mit vielfältigsten Materialien hat sich in Wien mit seiner reichen Vergangenheit an handwerklicher Tradition bis heute erhalten. Aber gerade im Zeitalter einer gesteigerten Massenproduktion bedarf es eines neuen Bewusstseins, für die Stärkung einer nachhaltigen, qualitätsorientierten und regionalen Produktion und damit verbunden, eine funktional durchmischte Stadtentwicklung zu fördern.

 

Materielle Kultur hat ihre Bedeutung, weil die Menschen durch die von Ihnen hergestellten Dinge etwas über sich selbst lernen können. Wenn wir das Herstellen von Dingen besser verstehen lernen, sind wir eher in der Lage das materielle Leben humaner gestalten zu können.

Handwerkliche Fertigkeiten verweisen auf ein menschliches Grundbestreben: den Wunsch, eine Arbeit um ihrer selbst willen gut zu machen. Das gilt nicht nur für Handwerker, sondern auch für eine ganze Reihe von anderen Berufen (Ärzte, Software Entwickler, Architekten, etc.).

Ziel der Entwurfsaufgabe ist es, in einem einzigartigen, didaktisch spannend aufbereiteten Lern- und Forschungsort, die Qualitäten handwerklicher Arbeitsweisen und verlorengegangenes Materialwissen, in verständlicher und kommunikativer Form, zu präsentieren.

Eine Materialarchiv, als Informations- und Wissensspeicher, in einem motivierenden Umfeld, unterstützt Interessierte, als auch fachlich Qualifizierte, bei der Bereicherung ihres Wissens.

 

Vortragende

Franz Karner

 

Termine

Do, 5. März 2020, 11.00 Uhr, Projektraum 4: Einführung
Do, 5. März – Do, 23. April 2020: Phase I, Research/Konzept
Do, 12. März 2020: Workshop 1, Materialstudien
Do, 19. März 2020: Workshop 2, Raumstudien
Do, 23. April 2020: Konzeptpräsentation
Do, 30. April – Do, 28. Mai 2020: Phase II, Entwurf
Do, 28. Mai 2020: Zwischenpräsentation
Do, 4. Juni – Do, 2. Juli 2020: Phase III, Ausarbeitung
Do, 25. Juni 2020: Abgabe Pläne
Do, 2. Juli 2020: Präsentation und Schlusskritik

 

Weitere Informationen finde Sie im TISS