Städtische Räume bestehen aus Schichtungen und Sedimenten von Konflikten, die nicht abgeschlossen sind. Der Vortrag zeigt Formen des Ausstellens kritischer Perspektiven auf ver/störende Orte, etwa auf öffentliche Bauten und Areale aus der NS-Zeit. Was ist die Rolle von Gebäuden und Orten, wenn die Zeitzeug*innen nicht mehr leben? Es geht um die öffentliche Teilhabe und Verantwortung heute – Verantwortung nicht für vergangene Verbrechen, aber für den Umgang mit ihnen heute. Und für ein aktives Ausstellen im Sinn einer „critical fabulation“, besonders da, wo Ungerechtigkeiten nicht dokumentiert oder Betroffene nicht gezählt werden.
Professorin für Architektur Stadt Ökonomie an der Universität Kassel, Unit Master an der AA in London. Geschäftsführerin von GABU Heindl Architektur, einem international und interdisziplinär tätigen Architekturbüro, das auf öffentliche Bauten, öffentlichen Raum, Stadtplanung und gemeinnütziges Wohnen spezialisiert ist. Das Büro zeichnet zudem für zahlreiche Ausstellungsarchitekturen verantwortlich, vielfach mit Bezug zu den Themen NS und Holocaust, unter anderem für Linz‘09, das Haus der Geschichte Österreich, das Jüdische Museum Wien, die Wienbibliothek, das Architekturzentrum Wien und das Polin Museum in Warschau. Gabu Heindl ist Autorin von Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (Wien 2020) der Arbeiterkammer-Studie Gerechte Stadt Muss Sein (Wien 2022).
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