Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Design Studio Entwerfen Bauensemble

 

URBANES BAUENSEMBLE
Eine resiliente und nachhaltige Stadt entsteht durch situatives Reparieren gewachsener Strukturen, durch punktuelles und präzises Umbauen und Nachverdichten der vorhandenen Morphologie. Statt eines neuen Masterplans bedarf es an vielen Orten der Stadt vielmehr unserer situativen Aufmerksamkeit für Potentiale, die durch eine neue Perspektive auf das Bestehende entstehen.
Zwei oder mehr individuelle Häuser zusammen und aufeinander bezogen bilden ein Bauensemble. Die Baukörper eines Bauensembles spannen in ihrem Zwischenraum Straßen und Plätze auf, die vom Hintergrund zur Raumfigur werden. Als gesellschaftliche Wohnzimmer und Räume des öffentlichen Lebens werden Straßen und Plätze über viele Generationen immer wieder neu und anders genutzt. Die spannungsvolle Beziehung von Gebäuden und Stadträumen erzeugt die dichte europäische Stadt, mit Hilfe von Wänden, Fenstern und Eingängen als Schwellen zwischen Innen und Außen sowie mit sorgfältig gestalteten Flächen zwischen den Baukörpern. Zwei Elemente verdienen daher besondere Aufmerksamkeit beim Entwurf eines Bauensembles: Das erste Element ist die raumbildende Fassade in ihrer inhaltlichen Mehrdeutigkeit: als klimaregulierende Hülle und Schwelle, als Vermittlerin zwischen öffentlichem und privatem Raum, als Ausdruck eines Baukörpers. Das zweite Element ist der urbane Freiraum: bestimmt durch Oberflächenmaterialität, Topografie und Bepflanzung. Das forschende Entwerfen untersucht die sorgfältige Beziehung zwischen Baukörpern und Freiräumen als Schlüssel der Transformation zur klimaresilienten und nutzer*innenbezogenen Stadt.
BAUENSEMBLE AM STADTPARK
Das Hotel Intercontinental aus dem Jahr 1964, im III. Wiener Gemeindebezirk an der Schnittstelle zwischen Eislaufverein und Stadtpark situiert, ist bauphysikalisch wie nutzungstechnisch nicht mehr zeitgemäß, blockiert die Freiraumabfolge im Wiental und bildet als solitärer Riegel keine urbanen Räume aus. Stattdessen generiert der Baukörper eine stadträumliche Grenze im städtischen Gewebe, eine Vorderseite und eine Rückseite ohne Beziehung zueinander. Zugleich ist das Gebäude ein großer Speicher grauer Energie und gehört damit zu einer wachsenden Zahl von Gebäuden, die durch präzise Eingriffe und bauliche Transformationen ein zweites Leben erhalten können.

Gesucht wird eine Transformation des Riegels in ein urbanes Bauensemble aus mindestens zwei Gebäuden und urbanen Freiräumen für die Nutzung als innovatives Wohnhaus für Studierende, das die städtebauliche Situation im Übergang zum Stadtpark neu interpretiert und repariert. 
Der bauliche Bestand wird auf seine Potentiale in räumlicher und materieller Hinsicht untersucht und Strategien zur baulichen Adaption und Transformation entwickelt. Ein Fokus liegt auf der Praxis des urban minings. Die im Zuge der Transformation notwendigen Subtraktionen von Bauteilen sollen vor Ort zur Wiederverwendung kommen.

 

Methoden

Ausgehend von der Strategie einer reparierenden Transformation der stadträumlichen Situation werden die Freiraumpotentiale des Vorhandenen untersucht und in den Kontext der Frage des konsumfreien, öffentlichen Raumes für Alle sowie der künftigen Anforderungen der Klimaresilienz der Stadt gestellt. Basis der Konzeptentwicklung ist eine präzise stadtmorphologische Bestandsanalyse sowie das Lesen und Beschreiben der signifikanten Elemente und Spuren im Stadtraum.
Erarbeitung einer handlungsorientierten Dokumentation zu einer neuen Praxis des Umgangs mit dem Stadtraum und dem Baubestand der 1960iger Jahre und zu nachhaltigen Reparaturstrategien im stadträumlichen und baulichen Bestand.
Die Annäherung an den vorhandenen, erweiterten Stadtraum und seine Raumfolgen von Außenraum, Infrastruktur und Gebäuden sowie zwischen öffentlichen und privaten Räumen erfolgt anhand von Konzept- und Arbeitsmodellen. Die Untersuchung der städtebaulichen Schnittstellen und der begrenzenden Fassaden erfolgt äquivalent.

 

Vortragende

Wilfried Kuehn
Ulrich Huhs
Peter Bauer
Janos Karasz
Alexander Garber

 

Weitere Informationen

Betreuungstermine jeweils freitags von 10:00 bis 18:00 Uhr.

Einführung: Fr, 06. Oktober 2023 um 10.00 Uhr im Seminarraum Argentinierstraße mit anschließender Bauplatzbesichtigung ab 15.00 Uhr
Städtebaulicher Workshop: 19. und 20. Oktober 2023
Entwurfspräsentation: 15. Dezember 2023
Endpräsentation: 08./09. Februar 2024

 

TISS
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