Der Bedarf an frischem und nachhaltig produziertem Essen nimmt in unseren ständig wachsenden Städten stetig zu. Eingebettet in den urbanen Kontext der Stadt Wien leistet die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte seit Generationen einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Versorgung mit Lebensmitteln. Urban Farming hat dieses Thema der Selbstversorgung aufgegriffen, aber auch dazu beigetragen, dass die Lebensmittelproduktion romantisch verklärt gesehen wird. Bei der Lebensmittelproduktion handelt es sich aber um industrielle Prozesse, bei der die Erzeugung, die Lagerung, die Verteilung, die Vermarktung, die Verwertung und die Entsorgung in einem starken Zusammenhang stehen. Doch viele dieser Teilprozesse sind unsichtbar oder es fehlt das Verständnis dieser Beziehungen.
Das Entwerfen Urban Food möchte diese Prozesse sichtbar machen und sie ins Bewusstsein zurückrufen. Inmitten der Stadt Wien soll anhand eines prototypischen Entwurfs eines repräsentativen Solitärs dieser Kreislauf in Form einer hybriden Struktur erfahrbar gemacht werden und einen kleinen Beitrag zur Selbstversorgung leisten. Im Mittelpunkt steht das Kochen und Essen und ein Markt für das umliegende Quartier, eingebettet in die Produktion von Früchten, Gemüse, Kräutern in Synergie mit Aquakultur. Der Einsatz von innovativen und ressourcenschonenden landwirtschaftlichen Konzepten unter der intensiven Nutzung von Regenwasser, dem Verzicht von Pestiziden und der Nutzung solarer Energie soll dieses Konzept der Aquaponik komplettieren und die eingesetzten Ressourcen minimieren.
Methoden
Aufbauend auf den Analysen zum Thema strukturelle Diversität aus Nutzungsüberlagerungen und des Bauplatzes in Wien, werden Konzepte zu den Themen „Urban Cooking“ und „Urban Farming“ entwickelt. Diese werden durch präzise räumliche Verfeinerungen unterstützend für den Entwurf weiterentwickelt. Eine Vertiefung zu den Themen landwirtschaftliche Indoor-Produktion und Tragwerksplanung, werden in Workshops und Vorträgen den Entwurfsprozess begleiten.
Vortragende
Franz Karner
Wilhelm Florian Luggin
Weitere Informationen
Einführung und Bauplatzbesichtigung: Do, 02. März 2023 im Projektraum 4 von 10.00 – 16.00 Uhr