Auf den Spuren von Al-Andalus
Lucia de la Dueña Sotelo
[De]
Die Eroberung und Besetzung der Iberischen Halbinsel durch islamische Krieger im 8. Jahrhundert zog sich über fast mehr als 800 Jahre. Anfänglich erstreckte sich das Machtgebiet über den größten Teil der Halbinsel. Al-Andalus wurde zum zentralen Punkt der christlich-jüdisch-muslimischen Kultur und eine der einflussreichsten und wohlhabendsten Regionen des Mittelalters.
Das Zusammenspiel mehrerer Kulturen war von großer Bedeutung bei der Entstehung des heutigen Andalusiens. Die islamischen Eroberer erhoben während der Zeit des Kalifats von Córdoba ebendiese Stadt zu einem der wichtigsten kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Zentren des Mittelmeerraums. Die Kulturen, deren religiöse Rituale sich in vielem unterscheiden, weisen trotzdem einige Gemeinsamkeiten auf. Die Größte ist zweifelsohne die Familie. Sie hat in allen drei Kulturen einen hohen Stellenwert. Die damalige Form der „convivencia” – des Zusammenlebens – lässt sich im heutigen Spanien zum Beispiel als „Haus der Generationen“ weiterdenken.
Im Zuge der Arbeit wird sich zeigen, wie sich religiöse Unterschiede auf die Gestalt der Stadt, deren Grenze, sowie auf die Trennung in öffentlichen und privaten Raum bemerkbar machen. Der Innenhof, das Wasser und das Licht bilden unter anderem die Grundlagen der islamischen, städtischen Bauweise. Sie sind die Grundgedanken, auf denen der Entwurf aufbauen wird. Die Patios – die Innenhöfe eines Hauses – spielen nicht nur im islamischen Kulturkreis eine zentrale Rolle, sondern prägen auch das Stadtbild der spanischen Architektur. Sie stellen den Mittelpunkt des Hauses dar und schaffen als zentrale Treffpunkte des sozialen Lebens Platz für Begegnung und den Empfang von Freunden und Besuchern. Ziel ist es durch sensible Anordnung von sieben Innenhöfen einen Dialog zwischen den Generationen zu schaffen und die Grenze von außen nach innen zu definieren. Entstehen soll eine Architektur, die die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet, sowie Jung und Alt zusammenführt.
[En]
The conquest and occupation of the Iberian Peninsula by Islamic warriors in the 8th century AD lasted for more than 800 years. Initially, the area of power extended over most of the peninsula. Al-Andalus became the central point of the Christian-Jewish-Muslim culture and one of the most influential and prosperous regions during the Middle Ages.
The interaction of several cultures played a significant role in the origin of today‘s Andalusia. During the time of the Caliphate of Córdoba, the Islamic conqueror, elevated the city to one of the most important cultural, political and economic centers of the Mediterranean. It was a time when religious liberalness prevailed, and the three major world religions lived together in peaceful coexistence. Cultures, whose religious rituals differ in some things, nevertheless show some commonalities. One of the largest is undoubtedly the family. It has a high value in all of them. The form of conviviality at that time would be suitable in today‘s Spain as a „House of Generations“ in Córdoba.
In the course of the work, it will become apparent how religious differences affect the shape of the city, as well as their boundaries and separation in public and private areas. The inner courtyard, as well as water and light form the basis of the Islamic urban construction on which the design will be based. The patios – the inner courtyards of a house – are not only a typical building type used in Islamic culture, but also characterize the cityscape of Spanish architecture, especially in Córdoba. They are the centers of the houses as well as central meeting places of social life and create space for meeting and for receiving friends and visitors. The aim is to create a dialogue between the generations through the sensitive arrangement of seven inner courtyards and to define the border from the outside to the inside. The aim is to create an architecture that connects present with past and brings young and old together.
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