Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

Das Haus als Weg und Platz

GdE Raumgestaltung, 2022W

 

„Ein gut organisiertes Haus ist wie eine Stadt anzulegen mit Straßen und Wegen, die zwangsläufig zu Plätzen führen, welche vom Verkehr ausgeschaltet sind, so daß man auf ihnen ausruhen kann. (…) Ein gut angelegtes Haus gleicht jenen schönen alten Städten, in denen sich selbst der Fremde sofort auskennt und, ohne danach zu fragen, Rathaus und Marktplatz findet.“1

1 Josef Frank: »Das Haus als Weg und Platz«, in: Der Baumeister, xxix.1931, H. 8, S. 316–323

 

Der Titel der Übung ist dem bekannten Essay des Architekten Josef Frank aus dem Jahr 1931 entlehnt, in dem der Autor den Zusammenhang von Stadträumen und Innenräumen ergründet. In einer Folge von Analyse- und Entwurfsübungen befassten sich die Studierenden mit grundlegenden Themen räumlicher Gestaltung auf Ebene der Stadt und des Innenraums. Die fundierte Analyse des städtischen Kontexts war der Ausgangspunkt für die spätere Entwurfsaufgabe. Die Wiener Innenstadt diente als Untersuchungsfeld für die räumlichen Studien im Stadtraum.

 

STADT

Mittels der Erstellung eines Nolliplans nach dem historischen Vorbild wurde der Stadtraum auf seine Durchwegbarkeit und Öffentlichkeit überprüft und dargestellt. Aufgespürte Schwellenräume wurden detailliert aufgenommen, in Skizzen festgehalten und in Grundriss und Schnitt dargestellt.

 

NOLLIPLAN

 

SCHWELLENRAUM

 

 

MUSEUM

Parallel zur Erforschung des Stadtraums wurden verschiedene Museumsarchitekturen analysiert und den Stadtraumanalysen gegenübergestellt. Anhand von Plänen und Schnitten wurden Durchwegung und Typologie der verschiedenen Museen analysiert. In einer weiteren Übung wurden natürliche Belichtungssituationen in Modellen nachgebaut. Fotografien von Lichtstudien sind so entstanden.

 

RAUMABFOLGE

 

LICHTSTUDIE

 

ENTWURF

Die Studierenden entwarfen im städtischen Kontext der Wiener Innenstadt eine Sequenz an unterirdischen Ausstellungsräumen. Die im städtischen Kontext und im Museumsraum, einem öffentlichen Innenraum, kennengelernten Raumabfolgen und Raumeigenschaften dienten als Repertoire für die Entwurfsaufgabe. Der Entwurf definierte sich dabei durch unterschiedliche Raumeigenschaften und nicht über seine Funktion. Die Raumsequenz des unterirdisch geplanten Ausstellungsparcours sollte dabei selbst zur Ausstellung werden. Der Ort für den Entwurf war im Garten des MAK situiert. Dabei sollte eine Erschließung aus dem Garten bis hin zu einer gedachten Promenade am Wienfluss entstehen.

Die präzise Setzung von Raumproportionen, Raumgeometrie und Lichtöffnungen stand im Zentrum des Entwurfs. Die Entwurfsaufgabe sah einen oberirdischen und einen unterirdischen Gebäudeteil vor. Unterirdisch wurde das Aushöhlen zur raumbildenden Arbeitsweise, während oberirdisch die Hülle die Raumgrenzen definierte. Die Prinzipien des Formens und des Fügens von Beton und Ziegel bestimmten den Entwurf.

In der Entwicklung des Raumkonzeptes lag der Schwerpunkt auf dem analogen Arbeiten mittels Handzeichnungen und Arbeitsmodellen. Gipsabgüsse des Entwurfs ließen die konzipierten Räume körperhaft erscheinen. Ein Schnittmodell veranschaulichte den Entwurf im städtischen Kontext.

 

 

Josephin Berger

 

 

 

Viktoria Bacher

 

 

 

Lea Schneeweiss-Worel

 

 

 

Veronika Göffert

 

 

 

Maximilian Schäffert

 

 

 

Julian Alte

 

 

 

Tobias Prader

 

 

Konzeption und Koordination
Wilfried Kuehn, Julia Nuler, Lisi Zeininger

Betreuer*innen der Lehrveranstaltung
Judith Benzer, Helmut Frötscher, Thomas Gamsjäger, Michael Hoche, Markus Illetschko, Benjamin Konrad, Irina Kördt, Theresa Krenn, Sonja Leitgeb, Anna Lugbauer, Marcus Mitterdorfer, Julia Nuler, Dorian Schuster, Karoline Seywald, Jakob Sellaoui, Felix Silbermayr, Carola Stabauer, Chieh-shu Tzou, Anna Wickenhauser, Isabell Wolke, Andreas Zeese, Lisi Zeininger

Projekte und Beiträge
Julian Alte, Viktoria Bacher, Clara Bachmayer, Josephin Berger, Sebastian Bitterer, Gideon Dellago, Rafaela Dragoje, Caroline Fiegl, Lena Maria Fuchs, Veronika Göffert, Kira Herner, Hella Herreisen, Nicole Hirhager, Aleksandar Ivanov, Henriette Käßner, Olivia Mocanu, Tobias Prader, Dorka Reizinger, Maximilian Schäffert, Lea Schneeweis-Worel, Maximilian Schobesberger,  Anja Stelzhamer, Alina Vigl,  Jelena Vorkapic, Helena Walkenhorst, Johanna Weigert     

Fotografie und Bearbeitung
Julia Wannenmacher, David Eibensteiner

Dokumentation
Hannah Fally