Raumgestaltung und Entwerfen, raumgestaltung.tuwien.ac.at
RAUM
TU Wien, Architektur und Entwerfen, Karlsplatz 13/253.3, 1040 Wien

[de]exoticizing the Sephardic Museum of Toledo

approximations on democratizing the museum space

Deyvi Papo

 

 

[De]

Die Idee des Museums als ein demokratischer Raum kommt ursprünglich aus der Gründung des modernen Museums, wenn die Franzosen in der Revolution den Louvre-Palast besetzten und die königliche Sammlung für die breite Öffentlichkeit zugänglich machten. Allerdings verhinderten die romantisierenden Ideen das Museum nicht, ein Mittel der verschiedenen politischen Ideologien zu werden, die nationale Mythen und stolze Geschichten produzierten. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte, werden in der vorliegenden Forschungsarbeit die Evolution der Museen in Westen und die Auswirkungen der angewandten Politik auf die historische Erzählung in Bezug auf die eingesetzten räumlichen Strategien in Museumsgebäuden untersucht. Des Weiteren werden in der Arbeit die jüdischen Museen behandelt, da sie einen eigenartigen Zustand in der europäischen Kulturszene entwickeln, in dem sie durch ihre räumliche ‚Andersartigkeit‘ die Widersprüche unterschiedlicher politischen Vorhaben offenlegen und ihre Rechtmäßigkeit infrage stellen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem sephardischen Museum in Toledo, das sich in der mittelalterlichen Synagoge „El Tránsito“ befindet, wobei ihre architektonischen Schichten unterschiedliche politische Ansätze materialisieren, die das Gebäude in Symbole der widersprüchlichen Ideologien verwandelten. Die entwickelte Perspektive als Folge der theoretischen Auseinandersetzung neben einer detaillierten architektonischen und städtebaulichen Analyse wird in ein kuratorisches Entwurf für das Museum übersetzt.

 

[En]

The idea of museum as a democratic space originates in the foundation of the modern museum when the Frenchman occupied the royal palace and opened its collection to the public following the revolution. However, the romanticized ideals of a democratic space did not prevent the museum to become agents of political agendas that produced national myths and sources of pride. Considering these aspects, in the present research the historical evolution of the museums in the West and the effects of political agendas in the narrative are investigated in relation to the spatial strategies of museum buildings. In these terms, the Jewish museums are discussed as unique sites in the European cultural scene, as they reveal the contradictions of such political agendas and challenge their legitimacy through their spatial ‘otherness’. A special focus is set up on the Sephardic Museum of Toledo which is located in the medieval Synagogue of the Transit, since the different layers of its architecture materialize various political intentions that converted the building into symbols of contradicting political ideologies. The developed perspective through the theoretical discussions is reflected upon a new curatorial design for the museum alongside a detailed analysis of the architecture and its urban setting.

 
 

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